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ein freiluft tanzspektakel für tänzerInnen,
musiker, sänger und stelzenläufer auf der burg
in Ljubljana/Slowenien
Der Golem
ist frei!
Zur Erinnerung, am Ende des Bühnenstückes
golem-part 2 verläßt der Golem seinen toten
Schöpfer und tanzt mit einem Ei in die Freiheit.
An diesem Punkt setzt der dritte Teil des Zyklus ein.
In Golem-part 3 ist der Golem eine Frau und in der Tat
eine Königin geworden. Sie gelangt auf ihrem Weg
durch die Welt der Menschen zu einem Schloß. Müde
und hungrig von der Reise möchte sie sich dort
ausruhen. Außerdem macht das Gerücht die
Runde, dass sich auf der Burg ihre jungen Artgenossen
aufhalten.
Als sie das Schloß erreicht, sieht sie Wächter
mit Fackeln das Eingangstor bewachen. Diese sind jedoch
nur ein geringes Hindernis für eine sehr attraktive
Golemkönigin. Ohne weiteres passiert sie die Wächter
und gelangt in das Innere der Burg. Auf dem Weg sieht
sie in einem abgelegenen Winkel den Ur-kreator, wie
er unverdrossen wie bisher kleine Lehmgolems produziert,
die irgendwann als Teil eines wissenschaftlichen Experiment
sein perfektes Abbild ergeben sollen.
Im Burghof wird sie zu ihrer eigenen Überraschung
erwartet! Sehnsüchtig fiebern vier frisch geklonte
Artgenossen auf einer Bühne, um von ihr initiiert
zu werden. Sie werden jedoch von Fackeltänzern
bewacht, die sie an einer freien Bewegungsmöglichkeit
hindern. Die Königin muss sie deshalb ausschalten,
um sich ihren Schützlingen nähern zu können.
Der Kampf ist kurz und heftig, aber sie setzt sich aufgrund
ihrer speziellen Kampfkünste, die sie von ihrem
bereits toten Schöpfer übernommen hat, souverän
durch.
Danach gibt sie in einem rituellen Tanz den wartenden
Golemreplikanten ihre Initiation und setzt anschließend
ihr Ei feierlich in der Mitte ab. Alles scheint bis
dahin in ihrem Sinn zu laufen. Ihre Gegenspieler, die
Kreatoren, die Menschen sind jedoch nicht untätig,
sondern halten sich lediglich in Warteposition in den
vielen Winkeln des Schlosses versteckt. Alle haben Kunde
von der Ankunft der Golemkönigin auf der Burg erhalten,
und schmieden Pläne die Eindringlinge zu attackieren
und zu vertreiben. Die Golems sind eine Gefahr für
die Menschen. Sie kopieren diese und töten sie
dann. Der Mord an dem Kreator durch die Golemkönigin
hat sich überall herumgesprochen.
Zuerst zeigen sich die Kreatoren nur kurz von den verschiedenen
Ecken des Schlosses. Ihrerseits angeführt von einer
riesigen Königin mit einer hohen Stimme tauchen
sie schattenartig auf ,um die Golems einzuschüchtern.
Das zeigt bei denen Wirkung. Eingeschüchtert scharen
sie sich auf der Bühne um ihre Königin und
das Ei, was ihnen einen magischen Schutz gibt.
Plötzlich taucht eine ganz Armada von Kriegern
aus den Burgarkaden auf und greift die Golems auf ihrer
Bühne an. Es beginnt ein Kampf, den die Armada
aufgrund ihrer Überzahl gewinnt. Die Golemklons
werden vertrieben.
Zurück bleibt eine Golemkönigin, die sich
verzweifelt an ihr Ei klammert. Dadurch bekommt sie
eine mystische Kraft und wird dadurch für die Armada
unangreifbar. In dieser Situation erscheint vor ihr
die riesige Königin der anderen Seite, begleitet
von ihren Gehilfen. In einer großmütigen
Geste bietet sie der Golemkönigin einen Handel
an. Sie kann des Weges weiterziehen, muß jedoch
als Pfand ihr Ei zurücklassen. Das Ei ist ihre
Kraft und ihr Schutz, bindet sie jedoch auch an die
Kreatoren, die Menschen. Am Boden zerstört und
mit schwerem Herzen stimmt die Golemkönigin dem
Handel zu. Sie hat keine andere Wahl.
Plötzlich erscheint aus der dunklen Nacht ein Fremder
auf einem schwarzen Pferd. Alle erstarren. Niemand hat
je diesen Unbekannten gesehen, der weder Golem noch
Mensch zu sein scheint. An der Bühne angekommen
steigt dieser von seinem Pferd ab. Eine unheimliche
Ruhe geht von ihm aus. Er beginnt zu tanzen. Die beiden
Kriegsparteien mit ihern Anführerinnen werden davon
magisch angezogen und nähern sich der Szenerie
langsam. Sogar der Urkreator unterbricht sein Schaffen,
verlässt seine Ecke und nähert sich der Bühne.
Voller innerer Unruhe betrachtet er die Bewegungen des
Fremden. Dessen Tanz weckt in ihm Vergangenes auf. Gleichsam
wie in einem Spiegel sieht er in dieser Choreografie
sein bisheriges Tun. Er erkennt die Motivation seines
besessenen Schaffens, seine Ängste und Sehnsüchte,
seine Ur-angst vor dem Tod. Und er sieht auch seine
Naivität, die bis in die Gegenwart jegliche negativen
Konsequenzen seines Tuns ignorierte. Der Tanz des Fremden
steigert seine Dynamik und zieht die drängenden
Gedanken des Urkreators wie in einen Strudel hinein.
Auch die beiden Königinnnen sind von dem mystischen
Tanz gefesselt. In Folge beginnt die Riesenkönigin
zu singen, während die Golemkönigin ihr Ei
fahren lässt. Am Ende seines Tanzes ergreift der
Unbekannte das Ei, und überreicht es dem Urkreator.
Dieser, überrascht von der Gabe, nimmt das Ei an
sich und streichelt es wie in Trance. Der Reiter steigt
wieder auf sein Pferd, verlässt den Burghof und
galoppiert in die Nacht davon.
Premiere fand am 5.August
2005 statt
Das Team
Choreograf und
Direktor:
Stefan Marria Marb
Dramaturgin:
Tanja Zgonc
13 Tänzer aus Slowenien, Deutschland, Österreich,
Großbritannien und Kroatien
1 Musiker aus Österreich (braccioline d´amore):
Herwig Strobl
1 Musiker aus Großbritannien
(electroacoustic composition):
Nick Parkin
1 Opernsängerin:
Christin Mollnar
2 Stelzenläufer
1 Lichtdesigner aus Deutschland:
Michael Kunitsch
1 Pferd
1 Kostümbildner:
Alan Hranitelj
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Kritiken
zur Produktion
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