• kurze geschichte der golemlegende
Die ursprüngliche Figur des Golems reicht zurück bis in das Mittelalter und ist ein Produkt des jüdischen Mystizismus. Den ersten Golem gestaltete ein jüdischer Rabbi aus Wasser und Erde und erweckte ihn anschließend mittels kabbalistischer Methoden zum Leben. Dieser Homunkulus war also der erste Roboter in der Geschichte. Der eigentliche Zweck für die Kreation des Golems lag im Schutz der jüdischen Minderheit gegen rassistische Attacken. Wenn wir bezüglich dessen die literarische Tradition betrachten, so finden wir als bekanntestes Werk darüber den 1915 entstandenen Roman „Der Golem“ von dem Wiener Autor Gustav Meyrink.

• die bedeutung des golems in der heutigen Zeit
Im Moment leben wir im Zeitalter der Biotechnologie und der genetischen Manipulation, wo die menschliche Rasse bald in der Lage sein wird, sich selbst perfekt zu kopieren und zu klonen. Im Internet sprechen zahlreiche Wissenschaftler ganz offen über diese Möglichkeit und nennen häufig ihre websites „golem“.

• die tanzstücke „ the golem part 1 till part 3“
Im Bewußtsein der Geschichte und der Gegenwart setzen sich die Tanzstücke „ the golem part 1 till part 3“ mit folgenden Fragen auseinander: Was macht den Wert eines Menschen angesichts seiner eigenen möglichen genetischen Reproduzierbarkeit aus? In welchem Verhältnis stehen sich Schöpfer und Kreatur gegenüber? Ist der Kreator vielleicht auch ein Golem?

Mit Hilfe des japanischen Butohtanz werden wir die Aspekte des mystischen Golems mit denen der modernen Reproduktion verbinden. Wir möchten die menschliche Natur in all ihrer Fragilität und Zeitlichkeit darstellen, um dadurch das Unverwechselbare der menschlichen Existenz hervorzuheben.




the golem- part II
uraufgeführt am 28.11.2003 in ljubljana/ slowenien
nominiert für den slowenischen tanzpreis
„povodni moz 2003“
 
gastspiel in münchen und in belgrad
 
regie und choreografie:
stefan marria marb
tanz:
barbara kukovec mit primoz bezjak
musik:
matthias renert
bühne:
stefan maria marb
federeier:
simone fezer
lichtdesign:
miran sustersic
foto:
ekkehard winkler
grafik:
ramon manuel schneeweiß
produktion:
ptl (plesni teater ljubljana) in kooperation mit in_out

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Kritiken zur Produktion

 
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